Zug um Zug

Wir haben nur 3 Stunden gepennt, um schnell wieder in einen Tagesrhythmus zu kommen. Völlig gerädert haben wir uns Mittags auf den Weg ins gegenüberliegende Emart gemacht, eines der größten EKZ des Landes, und erst mal gefrühstückt. Es gibt sowohl europäische als auch asiatische und natürlich lokale Speisen, alles nebeneinander. Unser Host hat derweil nach dem Gepäck telefoniert, aber nichts erreicht. Morgen soll eine Chance bestehen.

Wir machen das Beste draus, haben einen Satz Unterwäsche und eine Zahnbürste gekauft und sind dann per Taxi zum bedeutendsten Tempel der Mongolei gefahren.

Die Gebetstrommeln werden der Reihe nach im Uhrzeigersinn gedreht. Das bringt Ausgeglichenheit und Glück. Intensive Geschichte, zumal es Hunderte davon gibt. Petra hat einen Großteil bewegt und nun Muskelkater, ist aber sowas von ausgeglichen.

Im Tempel mit der fast 30m hohen Buddha-Statue war es angenehm kühl gegenüber den 28 Grad draußen, aber wir waren doch irgendwann durch mit der Anlage, die etwas mehr Pflege verdienen würde. Immerhin leben und studieren angeblich 900 buddhistische Seelen hier. Wir haben dann versucht, im Ticket Office ein Taxi zu ordern, aber eine Mischung aus fehlenden Sprachkentnissen und IQ Punkten hat das lange verhindert. Und das trotz Petras gefühlt fließendem Russisch. Schließlich hat uns einer der Mitarbeiter selbst mit seinem erstaunlich feudalem Auto zurück gefahren. Nach stauiger Fahrt haben wir ihm 3.000 MRT in die Hand gedrückt, etwas mehr als € 1. Nach schöpferischer Pause, Fotos sortieren und Nutzung von Wifi im EKZ sind wir neben dem Apartment im guten ukrainischen Restaurant Opabas zum Abendessen eingekehrt. Was für ein Abschluss für heute!

INEEKh (= Prost)

Freitag 30.08., Tag 1

So, schnell noch quick & dirty die Registrierung für einen Blog gemacht. In 30 Minuten kommt das Taxi. Annita kramt noch die letzten Sachen zusammen. Lustiger Weise hat sich Munksukh gemeldet, ob wir denn nicht "landed in Mogolia" seien. Nein, wir landen morgen 5.40 p.m. im Chinggis Khaan International Airport. 

 Der Flug nach Moskau verläuft problemlos und pünktlich. Am Scheremetjewo International Airport müssen wir gefühlt ewig um eine Baustelle mit auch neuer Landebahn zu umkurven. Die 30 Min bis zum Boarding der Langstrecke werden langsam knapp. Und ein wenig Ostcharme macht sich breit. Dann, endlich im Terminal, alles kyrillische Buchstaben. Aber irgendwie klappt es und wir kommen noch mit.  Die 6 1/2 Stunden gehen irgendwie vorbei. Die ersten Seiten eines Buches zum Klimawandel und ein richtig guter Film "Bohemian Rhapsody" (Tipp für alle, die schon in den 70ern und 80ern Party gemacht haben) helfen über Die Zeit. Der Spaßfaktor kommt über den Rotwein und meine Anschaffung in der Reisevorberitung, den Sony WH 1000XM3...

Ich dachte übrigens immer, dass Putin große Brötchen bäckt, aber die Äpfel zum Kaffeegedeck waren rekordverdächtig...klein!

Wir sind im Flieger zusammen mit der mongolischen Fussballnationalmannschaft und den deutschen Trainerstab um Michael Weiß. Am Chinggis Khaan International Airport ist es 1 Uhr deutscher Zeit und 6 Uhr Ortszeit. Die Stimmung kippt. Unser Gepäck ist nicht mitgekommen. Wir sind nicht die Einzigen und machen einen Propety Irregularity Report. Wir sollen morgen wiederkommen. Immerhin ist unsere Freundin Petra von Berlin aus pünktlich angekommen und hat ein Stünchen im Coffee Shop auf uns gewartet. Der einzige Flughafen Coffee Shop, aber Coffee gibt es nicht. Mike Munkhsukh wartet auch und bringt uns alle ins Apartment.

Gute Nacht!